FLINTA an die Börse?! Ist das denn nicht total widersprüchlich?*
In diesem Beitrag möchten wir darauf eingehen, warum es wichtig ist, dass sich FLINTA* und marginalisierte Gruppen trauen in Wertpapiere wie z. B. Aktien zu investieren und für's Alter vorzusorgen. Denn Kapitalismus heißt nicht, dass man Dinge nicht auch ändern kann. Daher sehen wir in der Wirtschaft viele spannende Chancen Einfluss zu nehmen und den Grundstein für eine diversere Zukunft zu legen.
Sad but true....
Nach aktuellen Zahlen des Bundesarbeitsministeriums droht derzeit einem Drittel der Beschäftigen in Deutschland nach 45 Berufsjahren in Vollzeit eine Bruttorente von unter 1300€ im Monat.
Eine wirkliche Lösung für das Problem gibt es derzeit noch nicht.
Besonders FLINTA* sind im Alter finanziell benachteiligt.
A n m e r k u n g : Aufgrund der zugrundeliegenden Statistik reden wir im ersten Absatz nur von Frauen.
Generell ist die Altersarmut in den letzten Jahren angestiegen, weshalb es empfehlenswert ist, neben der gesetzlichen Rente privat vorzusorgen. Besonders stark sind nach Angaben des Statistischen Bundesamts Frauen von dieser Altersarmut betroffen. Im Jahr 2019 lag die Armutsgefährdungsquote für Männer ab 65 Jahren bei 13,5 %. Bei gleichaltrigen Frauen war sie mit 17,4 % deutlich höher.
Doch auch langjährige Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt kann dazu führen dass bspw. queere Menschen weniger finanzielle Ressourcen für's Alter angespart oder eingezahlt haben.
Geld bedeutet Macht.
Den Kapitalimus nur zu boykottieren macht ihn leider nicht schwächer. Gerade um patriachale Strukturen aufzubrechen, brauchen wir mehr Macht in der Hand von FLINTA*, BiPOCs oder auch Menschen mit Behinderung. Nur wenn "Macht" auch in deren Hände ist, können diversere Interessen gesehen und vertreten werden.
#donthatetheplayerhatethegame
Während die meisten Männer in jegliche Unternehmen investieren und fürs Alter vorsorgen dürfen, begegnet ihnen so gut wie kein Gegenwind. Dementgegen werden besonders FLINTA* geshamed, gecancelt oder verurteilt. Nicht nur von männlichen Anlegern, die FLINTA* ihre Fachkompetenz absprechen, sondern selbst von anderen FLINTAs. Dabei gibt es keinen Grund, warum FLINTA nicht auch eigenständig und selbstbestimmt für ihre Zukunft vorsorgen dürfen. Genau diese finanzielle Unabhängigkeit von FLINTA* zu unterbinden ist misogyn und antifeministisch. Selbstverständlich darf man grundsätzlich das zugrundeliegende System kritisieren oder auch die Wahl der investierten Unternehmen. Jedoch sollte man das zugehörige Unternehmen kritisieren, sowie die kritische Haltung entsprechend bei allen Investor:innen und auch Kund:innen zeigen, nicht nur bei Einzelpersonen.
Gestalte die Zukunft mit deinen Werten mit.
Ähnlich wie jeder Kauf oder jede politische Wahl eine Entscheidung ist, ist auch jedes Investment eine Entscheidung und nimmt Einfluss. Zeige durch gezieltes und reflektiertes Geldanlegen, an welche Unternehmen und Werte du glaubst. Denn Kapitalismus heißt nichts anderes, als dass sich unsere Wirtschaft nach Angebot und Nachfrage ausrichtet. Wenn dir der Klimawandel am Herzen liegt, schaue welche Unternehmen sich bereits dafür engagieren oder sich klimafreundlich umgestalten. Dir liegt Gleichberechtigung besonders am Herzen? Dann investiere in Unternehmen, die eine freiwillige Frauenquote eingeführt haben und pflegen. Mit einem entsprechenden Investment in Richtung deiner Werte, kannst Du also die Nachfrage einer sozialgerechteren und nachhaltigeren Welt steigern und zusätzlich ein Investment entgegen deine Werte aufwiegen.
#sharingischaring
Privat vorzusorgen ist ein Privileg – das darf man nie vergessen. Durch das Erwirtschaften von Gewinnen kann man optimalerweise nicht nur für sich selbst vorsorgen, sondern auch für diejenigen, die es sich aus bestimmten Gründen nicht leisten können, privat vorzusorgen. Indem man durch die eigenen Erträge soziale Projekte oder innovative Unternehmen, die genau diese Probleme zu lösen versuchen, unterstützt, kann man sich auf ganz neue Art sozial engagieren und andere unterstützen.
Natürlich kann und darf man auch weiterhin dieses kapitalistische System kritisch hinterfragen oder eben auch meiden. Die Entscheidung bleibt letztendlich bei dir. Wichtig ist es sich auch bewusst zu machen: Solche Investments stellen nur eine Symptombehandlung dar. Anstatt das Problem Altersarmut bei der Wurzel zu packen, muss sich jede:r um sich selber kümmern. Daher muss man zusätzlich die Politik in die Verantwortung nehmen. Doch für uns sind die Argumente so stark, dass man bereits jetzt durch die eigenen Entscheidungen die Welt entsprechend der eigenen Werten mitgestalten und verbessern kann, dass wir gerne dazu ermutigen möchten, sich mit dem Thema genauer zu befassen.
Lass uns unbedingt deine Gedanken und Erfahrungen zum Thema in den Kommentaren oder als Nachricht via Instagram da und erzählt uns wie ihr dem Thema Altersvorsorge oder Investieren an der Börse gegenübersteht.
Wir freuen uns auf einen respektvollen Austausch!
Von Herzen alles Liebe
Leah & das #TeamMelationship

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